Die Leishmaniose zählt zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten von Hunden. Überträger dieser Infektion sind Sandmücken, die in warmen Regionen vermehrt vorkommen. Ursprünglich waren deshalb die Urlaubsziele am Mittelmeer typische Ansteckungsorte für Hunde, heute begünstigt der Klimawandel jedoch die Ausbreitung der Insekten auch bis in unsere Regionen. Mit einem Stich der Sandmücke gelangen die Leishmanien, einzellige Blut-Parasiten, ins Blut deines Vierbeiners. Hunde sind ihre wichtigsten Wirte, selten sind Katzen betroffen. Auf Menschen kann die Krankheit ebenfalls übertragen werden, man spricht von einer Zoonose. Hier erfolgt die Ansteckung meist über offene Wunden des Tiers.
Das Tückische dieser Krankheit ist, dass sich die Leishmaniose nicht sofort äußert. Es vergehen zwei Monate bis mehrere Jahre, bis die Symptome erkennbar sind. Die Erreger gelangen über die weißen Blutkörperchen deines Hundes in sämtliche Organe sowie ins Knochenmark. Dort richten sie langfristig verheerende Schäden an. Meist sind Haut und Nieren des Tiers besonders von Entzündungen betroffen, die Leishmaniose greift aber auch auf Milz, Lymphknoten, Leber und andere Organe über. Im schlimmsten Fall und unbehandelt verläuft die Krankheit tödlich.
Die Anzeichen für eine Infektion mit Leishmaniose sind so vielseitig, dass Tierärzt*innen eine Diagnose oft schwer fällt. Du solltest immer im Hinterkopf behalten, dass diese Krankheit eine sehr lange Inkubationszeit hat. Ein Urlaub am Meer kann also noch Jahre später Folgen haben. An diesen Symptomen kannst du eine mögliche Leishmaniose erkennen:
Zwischen dem Stich der Sandmücke und dem Ausbruch der Leishmaniose vergehen Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre. Für die Diagnose ist es deshalb besonders wichtig, bereits einen Verdacht zu haben und der/dem Ärzt*in das letzte Urlaubsziel im Süden zu nennen. Diese/r untersucht deinen Hund dann auf äußere Symptome wie Hautentzündungen, Haarverlust und geschwollene Lymphknoten. Eine gesicherte Diagnose dieser Mittelmeerkrankheit ist nur über Gewebe- oder Blutproben möglich. Unter dem Mikroskop sind die Leishmanien gut erkennbar.
Wenn die Leishmaniose unbemerkt bleibt, stirbt der Hund meist innerhalb von ein bis höchstens zwei Jahren. Daher ist es so wichtig, im Verdachtsfall das komplette Diagnoseverfahren zu durchlaufen. Wenn du weißt, dass die Sandmücken ganze Arbeit geleistet haben und dein Vierbeiner infiziert ist, kommt die schlimmste Nachricht: Leishmaniose ist nicht heilbar. Du kannst jedoch gemeinsam mit deine/r/m Tierärzt*in gegen den Erreger ankämpfen.
In der Regel wird eine medikamentöse Therapie mit den Wirkstoffen Miltefosin, Glucatim oder Allopurinol verschrieben. Diese haben leider Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Harnsteine oder Schwellungen an den Einstichen. Zudem sind die Medikamente teuer. Es führt aber kein Weg an einer lebenslangen Behandlung vorbei. Manche Tiere entwickeln Resistenzen gegen die Wirkstoffe, was die Prognose des Krankheitsverlaufs noch verschlechtert. 75% aller infizierten Hunde leben jedoch mit dieser Mittelmeerkrankheit noch länger als sechs Jahre. Wenn du deinen Vierbeiner regelmäßig auf Antikörper testest, erkennst du die Leishmaniose vielleicht noch vor ihrem Ausbruch und erhöhst damit die Überlebenschancen deines Hundes.
Was kannst du tun, um deinen Hund vor einer Ansteckung mit Leishmaniose zu schützen?
Sandmücken sind das eine Problem, infizierte Hunde, welche ungetestet aus dem Süden nach Deutschland kommen, das andere. Wenn du einen Hund aus dem Tierschutz adoptierst, gehört ein Test auf Leishmaniose zu einer seriösen Übergabe.
Eine Impfung verhindert in 93% aller Fälle den Ausbruch der Krankheit, wenn dein Hund von einer Sandmücke gestochen wird. Wenn du sehr viel in warmen Regionen wie dem Mittelmeer unterwegs bist, solltest du daher über eine Impfung nachdenken. Sie hat jedoch typische Nebenwirkungen wie Abgeschlagenheit, schmerzhafte Einstichstellen, Rötungen und manchmal auch Fieber. Außerdem können nur gesunde Hunde diesen Schutz empfangen. Wäge also genau ab, ob eine Impfung für deinen Vierbeiner in Frage kommt.
Sandmücken kannst du mit Spot On-Präparaten oder Halsbändern abhalten. Wenn du deinen Hund einsprühst, achte besonders auf die Körperstellen, welche bei den Mücken beliebt sind: Genitalbereich, Nasenansatz, Bauch und Augenlider. Übrigens solltest du auch bereits infizierte Hunde mit Antimücken-Schutz ausstatten, damit sich der Erreger nicht weiterverbreitet.
Wenn du Urlaub mit deinem Hund am Strand machst, dann kannst du ihn auch mit einfachen Maßnahmen vor einem Stich der Sandmücken schützen. So solltest du über ein feinmaschiges Moskitonetz für den Hundekorb nachdenken und die Abendstunden im Freien mit deinem Vierbeiner eher meiden. Wenn ihr dennoch einmal die Nachtluft genießen wollt, dann lauft eher direkt am Wasser, wo die Winde vom Meer den Sandmücken das Leben schwer machen. Diese haben es gerne feucht und windstill.
Obwohl du gewisse Vorsichtsmaßnahmen einhältst, kannst du den Stich einer Sandmücke nie hundertprozentig ausschließen. Das Leben mit Hund bringt so manche unerwartete Überraschung mit sich und nach dem Urlaub droht dann der Tierarztbesuch den letzten Rest deiner Ersparnisse aufzufressen. Anders, wenn du eine Hundekrankenversicherung wie Coya abgeschlossen hast: Sie springt ein, wenn eine Heilbehandlung aufgrund Leishmaniose nötig ist. Sieh dir jetzt an, welche veterinärmedizinischen Leistungen du dir so künftig noch sparen kannst.